Die Anarchistische Initative Ortenau tritt dem Anarchistischen Netzwerk Südwest* bei

a-ini-logo quadratischDie Anarchistische Initative Ortenau besteht seit Winter 2013. Nun sind wir offiziell dem Anarchistischen Netzwerk Südwest* beigetreten. Da wir nicht nur hier vor Ort anarchistische Ideen einbringen und uns in den Alltag einmischen wollen, haben wir uns, ganz nach dem Prinzip der anarchistischen Föderierung von unten nach oben, dem Netzwerk angeschlossen. Als Gruppe bleiben wir in unserem Handeln autonom.
Mit einigen der Menschen und Gruppen des Netzwerks haben wir schon zuvor zusammengearbeitet, jetzt haben wir noch viele neue Gesichter kennengelernt und es werden immer mehr.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und Anregungen, die daraus entstehen.

Für die Anarchie.

Anarchistische Initative Ortenau, Februar 2015

Kein Schnee, aber Regen! Wir bleiben im Trockenen…

a-schneemenschDer Winter ist keiner und wir bleiben schmollend daheim…

Das morgige Offene Treffen der Anarchistischen Initiative, also das geplante Schlittenfahren oder Wandern, fällt aus. Das Wetter ist doof…kein Schnee und viel Regen.

Wir verschieben das Ganze und bewerben den nächsten Versuch rechtzeitig.

Wer trotzdem mit Teilen von uns feiern will, kommt abends in den Kessel zum Punkfest mit coolen Bands, veganer Küfa und netten Leuten.

Offenes Treffen: Schlittenfahren mit Anarch@s…

Nachdem wir nun schon eine Weile kein Offenes Treffen mehr veranstaltet haben, kommt es nun knüppeldick:

Schlittenfahren am Ruhestein im Schwarzwald…mit Anarchas!

Wir treffen uns am Samstag, den 10.01.2015 um 11 Uhr am Alarmraum Offenburg (wer hat, mit Auto) oder direkt auf dem Parkplatz am Ruhestein.

Mitbringen solltet ihr Schlitten, Punsch, Glühwein und Vesper.

Ihr dürft euch gerne anmelden, das erleichtert die Mitfahrplanung: a-ini-og(ät)immerda(punkt).ch

Falls kein Schnee liegen sollte (skilift-ruhestein.de), gehen wir dort oben wandern. Bei Regen verschieben wir das Ganze.

(P.S.: Im Anschluss können wir auf dem Punkfest im Kessel den Tag ausklingen lassen: Sechs fette Bands, veganes Essen von Alarm e.V. und Infotische werden geboten.)

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Veranstaltungsmarathon im November: Gegen den Strom – selbstbestimmtes Leben Jenseits von Profit und Ausbeutung

plakatausschnittIn unserer Vortrags- und Filmreihe wollen wir euch verschiedene Projekte vorstellen, in denen zusammen gelebt, gearbeitet und Neues geschaffen wird, möglichst ohne Hierarchie, Leistungsdruck und Konkurrenzkampf. Diese Projekte basieren auf Ideen, durch die die Welt zu einer anderen – vielleicht sogar einer besseren – verändert werden kann. Dafür gibt es kein Patentrezept. Jedes Projekt ist einzigartig und versucht den Widrigkeiten der kapitalistischen Wirklichkeit auf seine Art zu begegnen.

Wir wollen euch mit der Unterstützung von Referent*innen und Filmen zu einer Reise gegen den Strom einladen.

Veranstaltungstermine:

• Cecosesola – Film: Di, 04.11.14, 19:30 Uhr
• Gemeinwohl-Ökonomie: Do, 06.11.14, 19:30 Uhr
• Solidarische Landwirtschaft Ortenau: Di, 11.11.14, 19:30 Uhr
• Repaiercafé Offenburg: Do, 13.11.14, 19:30 Uhr
• Druckereiwerkstatt Mühle Renchen: Di, 18.11.14, 19:30 Uhr
• Steffi Bleibt! – Film: Do, 20.11.14, 19:30 Uhr
• Freie Software Gruppe Ortenau: Di, 25.11.14, 19:30 Uhr
• In Transition 2.0 – Film: Do, 27.11.14, 19:30 Uhr

Cecosesola – Gelebte Utopie einer Kooperative in Venezuela – Di, 04.11.14, 19:30 Uhr – Filmvorführung
Cecosesola ist ein hierarchiefreier, solidarischer Verbund von Genossenschaften in Venezuela, mit dem Schwerpunkt auf Anbau und Vertrieb von Lebensmitteln sowie Gesundheitsversorgung. Die Kooperative wurde 1967 in Venezuela gegründet. Begonnen mit einem Beerdigungsinstitut umfasst Cecosesola heute fünfzig Basisorganisationen mit insgesamt 20.000 Mitgliedern. Das besondere ist der Verzicht auf hierarchische Posten. Alle Mitglieder können sich jederzeit, auf allen Ebenen, mit den gleichen Rechten einmischen. Entscheidungen werden im Konsens getroffen.
www.netzwerkit.de/medien/probececosesola

Gemeinwohl-Ökonomie – Do, 6.11.14, 19:30 Uhr. Ref.: Sylvia Dorn und Jochen Walter
…ist eine wirtschaftliche Systemalternative zu kapitalistischer Markt- und zentraler
Planwirtschaft. Tendenziell ist es eine Form der Marktwirtschaft, in der jedoch Freie
nicht die Ideale des (privaten) unternehmerischen Strebens, „Gewinn und Konkurrenz“ sondern „Gemeinwohl und Kooperation“ , angestrebt werden. www.gemeinwohl-oekonomie.de

SoLaVie – Solidarische Landwirtschaft & Leben Ortenau – Di, 11.11.14, 19:30 Uhr. Ref.: Stefan Walter und Marlene Werfl
Die Landwirtschaft ? nicht das einzelne Lebensmittel ? wird finanziert. Bei Solidarischer Landwirtschaft (kurz Solawi) werden Lebensmittel nicht mehr über den Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen Wirtschaftskreislauf, der von den Teilnehmer*innen organisiert und finanziert wird. Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben oder Gärtnereien mit einer Gruppe privater Haushalte. Diese Wirtschaftsgemeinschaft ist auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt und berücksichtigt die natürliche Mitwelt .
www.solavie.de

Repaircafe Offenburg – Do 13.11.14, 19:30 Uhr. Ref.: Günter Schulz
Repair Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren. An den Orten, an denen das Repair Café stattfindet, ist Werkzeug und Material für alle möglichen Reparaturen vorhanden. Vor Ort sind auch Reparaturexpert*innen zugegen: Elektriker*innen, Schneider*innen, Tischler*innen und Fahrradmechaniker*innen. Im Repair Café machen sie sich gemeinsam mit einem Fachmann oder einer Fachfrau an die Arbeit.
www.repaircafe.org/de/

Mühle – Renchen – Di, 18.11.14, 19:30 Uhr. Ref.: Karl-Martin Matt
Leben und arbeiten im Kollektiv. Vor 30 Jahren auf den Weg gemacht, das Richtige gegen das Falsche zu leben. Gegen Vereinzelung und Entfremdung. Leben und Arbeiten zusammen zu bringen. Utopie vorwegnehmen, experimentieren, lernen. Leben statt gelebt werden. Ein Abend über die Widersprüche zwischen Absicht und Wirklichkeit
www.druckwerkstatt-renchen.de

Steffi Bleibt! – Do, 20.11.14, 19:30 Uhr – Filmvorführung
Die „Steffi“ war ein von 1990 bis 1997 besetztes Haus in der Stephanienstraße 60-64 in Karlsruhe. Dieses Haus, früherer Sitz der „Zahntechnik Huber“, wurde am 30.November 1990 besetzt. Dort wohnten zeitweise über 50 Leute und es war ein Treffpunkt für eine Vielzahl kulturell arbeitender und politisch aktiver Gruppen und Einzelpersonen.

Freie Software Gruppe OG (FSGOG) – Di, 25.11.14, 19:30 Uhr, Ref.: Fasteddy
Freie Software ist Software, die die Freiheit und Gemeinschaft der Nutzer respektiert. Ganz allgemein bedeutet das, dass Nutzer die Freiheit haben Software auszuführen, zu kopieren, zu verbreiten, zu untersuchen, zu ändern und zu verbessern. Freie Software ist daher eine Frage der Freiheit, nicht des Preises.
www.freiesoftwareog.org

In Transition 2.0 – 27.11.14, 19:30 Uhr, Filmvorführung
„Transtition 2.0“ zeigt einen inspirierenden Einblick in die Transition Bewegung und eine Ansammlung von Geschichten über gewöhlichen Menschen, die überall auf der Welt außergewöhliche Dinge schaffen. Es werden Gemeinden vorgestellt, die Ihr eigenes Geld drucken, Nahrung anpflanzen, eine eigene Wirtschaft und Kraftwerke aufbauen. Diese Idee verbreitet sich wie ein Virus, es ist ein soziales Experiment, das auf eine Ungewisse Zukunft mit Lösungen und Optimismus antwortet. In einer Welt, überschwemmt mit Schwermut, ist es eine Geschichte der Hoffnung, mit dem Einfallsreichtum und der Kraft von gedeienden Pflanzen an unerwarteten Plätzen.
www.archive.org/details/transitionmovie2

Alle Veranstaltungen finden im Alarm-Raum in der Lise-Meitner-Str. 10 in Offenburg statt. Eine Wegbeschreibung findet ihr hier.

Veranstaltungsflyer zum Download

Veranstaltungsplakat zum Download

Offenes Treffen der Anarchistischen Initiative Ortenau

wildcatWir, die Anarchistische Initiative Ortenau,  veranstalten regelmäßig offene Treffen, zu denen jeder Mensch kommen kann, der Interesse hat, sich über uns und unsere Aktivitäten zu informieren, der mit uns diskutieren oder einfach nur eine nette gemeinsame Zeit in entspannter Atmosphäre abseits des Alltäglichen verbringen möchte.

Dazu laden wir euch ein.

Wann, wo und wie unsere Treffen stattfinden, erfahrt ihr über Flyer, unseren Blog und unseren Newsletter. Darum haltet die Augen auf, schaut regelmäßig rein und lasst euch überraschen, was wir als nächstes planen.

Dieses Mal:
Filmabend und Vegane Vokü
Donnerstag, den 09. Oktober 2014, ab 19 Uhr 30
Alarm e.V., Lise‐Meitner‐Straße 10, 77652 Offenburg

Erich Mühsam – Ein Leben für die Freiheit

11-erich-muehsamErich Mühsam war einer der bedeutendsten politischen Journalisten und Schriftsteller in der Weimarer Republik. Bereits 1896 wurde er wegen sozialistischer Propaganda von der Schule verwiesen. Wegen seiner Teilnahme an der Münchner Räterepublik wurde er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt, aber bereits nach 5 Jahren durch eine Amnestie wieder entlassen.

Er blieb trotz der Haft ungebrochen und setzte seine journalistische Arbeit fort. Sein berühmtestes Gedicht von einem Lampenputzer, der davon träumte „wie man revoluzzt, und dabei doch Lampen putzt.“ kennen viele.

Sein Leben und der Mord an ihm sind jedoch kaum bekannt. Er wurde am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet.

Janka Kluge stellt ihn in dem Vortrag vor.

Wann: Mittwoch, 30.07.2014, 19 Uhr
Wo: Alarmraum, Lise-meitner-Straße 10, Offenburg
Der Eintritt ist frei, über eine Spende für die Referentin und die vegane Vokü freuen wir uns.

[Die Veranstaltung findet im Rahmen der Erich-Mühsam-Rundreise, organisiert vom Anarchistischen Netzwerk Südwest*, statt. Weitere Orte sind Ludwigsburg, Freiburg, Karlsruhe und Tübingen.]

Bericht zum FdA-Treffen in Mannheim (März 2014)

Da wir ja als Gäste beim FdA-Treffen in Mannheim dabei waren, wollen wir euch den dazugehörigen Bericht nicht vorenthalten:

Im März fand das Treffen der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) in Mannheim statt. Damit organisierte die Anarchistische Gruppe Mannheim bereits zum 5. Mal ein FdA-Treffen, diesmal mit Beteiligung von den umliegenden anarchistischen A-Netz-Mitgliedsgruppen aus Kaiserslautern/Kusel, Karlsruhe und Ludwigsburg.

fdaDie Anarchistische Gruppe Mannheim besteht mittlerweile seit mehr als 11 Jahren und ist damit eine der ältesten noch aktiv arbeitenden anarchistischen Gruppen im deutschsprachigen Raum.
Seit ihrer Gründung Anfang 2003 ist die Breite anarchistischer und libertärer Veranstaltungen und Kultur in Mannheim und Umgebung merklich gestiegen.
Im Laufe ihres Bestehens war sie unter anderem aktiv beteiligt an der (Wieder-) Gründung der FdA, welche damals noch unter dem Namen Forum deutschsprachiger Anarchist*innen arbeitete, und veranstaltet neben unregelmäßigen Kulturveranstaltungen, der Sendung “Radio Libertad”, Demonstrationen oder anderen Projekten seit 2011 alle zwei Jahre mit großem Erfolg die Anarchistische Buchmesse Mannheim mitsamt einem kleinen Rahmenprogramm.

In Mannheim und Umgebung arbeiten zudem ein große Anzahl anderer politischer Gruppen aller Spektren – zum Beispiel die FAU Mannheim, das Kritische Kollektiv / interventionistische Linke Rhein-Neckar oder der AK Antifa – und neben den Veranstaltungen der einzelnen Zusammenhänge gibt es auch immer wieder, teils konstante, Vernetzungen und Bündnisse um gemeinsam das Stadtbild zu beeinflussen.
Das jüngste dieser Bündnisse, “Wem gehört die Stadt?”, beschäftigt sich mit den zunehmend verschärften sozialen Fragestellungen in Mannheim (vgl. “Recht auf Stadt”) und strebt derzeit die Vernetzung aller Stadtteilinitiativen und anderen Akteuren in Mannheim an.

Trotz zunehmender Repression und steigenden Umtrieben rechter und faschistischer Gruppierungen und Organisationen zeigt sich, dass in Mannheim weit mehr als nur die herrschende parlamentarischen Institutionen und Parteien die politische und kulturelle Landschaft ausmachen.

Am Treffen nahmen mehr als 30 Personen teil. Als Gäste konnten Vertreter*innen vom Vrije Bond (Niederlande), dem A-Forum Köln, der Libertären Aktion Frankfurt/Oder, der Anarchistischen Initative Ortenau, e*vibes und Interessierte aus Münster begrüßt werden.

Bereits Freitag Abend fanden sich ein Großteil der Teilnehmenden im ASV Mannheim ein. Da der offizielle Teil des Treffens erst Samstag morgens begann, nutzen die anwesenden Leute die Zeit bei Vokü, Kicker, kühlen Getränken und lockerer Atmosphäre um sich kennenzulernen, zu diskutieren oder auch alte Freundschaften zu vertiefen.

Das aktuelle Treffen hatte zum Schwerpunkt die Reflexion und Verbesserung der internen Strukturen und Beteiligung der Mitgliedsgruppen. Bevor es zu diesem großen Themenblock kam, gab es räumlich getrennt die Berichte der einzelnen Referate sowie eine Einführung in die FdA für die Gäste, aber auch für neue Leute aus den Mitgliedsgruppen. Informationen zur Geschichte, Struktur und Entwicklung der Föderation, aktuelle thematische Schwerpunkte und viel Raum für Rückfragen sollten für ein besseres Verständnis und einen leichteren Einstieg in die Föderation und deren Themen auf dem Treffen sorgen. In dieser Arbeitsgruppe entstand auch eine interessante Diskussion über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der FdA und dem Vrije Bond, der Föderation aus den Niederlanden.
Interessant zu erwähnen ist auch die neue Vertriebsstruktur des Öffentlichkeitsreferats: In Zusammenarbeit mit anarchistischen Mailordern können bald FdA-Materialien bestellt werden. Außerdem sollen möglichst alle Infoläden im Föderationsgebiet kontaktiert werden. Sobald die Organisierung der Vertriebsstruktur abgeschlossen ist und neue Auflagen der FdA-Materialien gedruckt sind, wird das Konzept im Detail bekannt gegeben.
Nach einer kurzen Pause fing dann der erste strukturelle Themenblock an: Anhand eines vor dem Treffen zur Vorbereitung erstellten Diskussionspapiers sollte in 3 Arbeitsgruppen die Fragen Beteiligung an Entscheidungen, die Entscheidungsfindung in der Föderation und Wege, wie eine Beteiligung der einzelnen Mitgliedsgruppen bei Diskussionen und Projekten in der Föderation gefördert werden kann. Neben vielen Anregungen und Ideen wurde besonders ein Vorschlag aufgegriffen und genauer ausgearbeitet: Jede Gruppe sucht sich einen “Buddy” aus, also eine Gesprächsperson für das Thema Belastung und Wohlbefinden in der FdA. In regelmäßig stattfindenden Treffen soll so Raum für Austausch, gemeinsame Problemlösungen und wachsenden Zusammenhalt geschaffen werden.
Im zweiten Teil der Föderationsstrukturdiskussion (wiederum auf Grundlage eines vorbereiteten Diskussionspapiers) wurden AGs zu den Themen Kampagnenarbeit und Strategie gebildet. Eine weitere Arbeitsgruppe befasste sich mit der inhaltlichen Auswertung und Weiterentwicklung der Ergebnisse des ersten Themenblocks (Entscheidungen, Beteiligung).
In der AG Kampagnenarbeit wurde festgehalten, dass Kampagnen von unten nach oben organisiert werden sollen, d.h. lokale Gruppen und Zusammenhänge erarbeiten ein Grundkonzept für sich und nutzen die Föderation, um weitere interessierte Gruppen und Zusammenhänge zu erreichen und einbeziehen zu können. Eine Befragung aller föderierter Gruppen nach Arbeitsschwerpunkten oder vorhandenen Interessengebieten soll mögliche Kampagnenthemen sichtbar machen.
Die AG Strategie befasste sich mit einer Erweiterung anarchistischer Gruppenarbeit, die bisher eher auf Bildungsarbeit (Vorträge, Diskussionen, Theorietexte) und Aktionen (Demonstrationen, Interventionen, Unterstützungsarbeit, kulturelle Veranstaltungen) fokussiert ist. Praktische, selbstverwaltete, unkommerzielle Alternativstrukturen werden zwar ebenfalls organisiert (z.B. Voküs, soziale Zentren, Umsonstläden). Allerdings könnte eine größtmögliche Ausweitung auf alle Bereiche des Zusammenlebens (Lebensmittelanbau, Kleidung, Werkstätten, Kinderbetreuung, Weiterbildungsräume, Bibliotheken, freie Schulen, Treffpunkte, etc.) anarchistische Theorie einem breiteren Kreis (auch außerhalb der sogenannten Szene) in der Praxis erfahrbar machen, Aktive länger in den Projekten halten und vor Krisenzeiten unabhängiger werden. Hier entstand eine kontrovers und lebendig geführte Diskussion, die auch in den nächsten Monaten weiter geführt werden soll.
Weitere Themen am Samstag waren die Vorstellung einer Antimilitarismuskampagne, der im Oktober stattfindende Anarchafeminismuskongress in London sowie die Möglichkeit des Austauschs über die Berichte der föderierten Gruppen und Netzwerke. Nach einem langen Plenumstag konnten sich die Teilnehmenden abends bei veganem Essen und Baratmosphäre im ASV erholen.

Am nächsten Morgen standen zunächst organisatorische Fragen im Mittelpunkt. Auf die Vergabe der einzelnen Referatsmandate folgte u.a. ein kurzer Hinweis auf das diesjährige selbstverwaltete Action, Mond und Sterne Camp Ende August im Schwarzwald und die Möglichkeit sich bei der Organisation zu beteiligen. Zuletzt konnten die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen entweder über aktuelle Themen der Internationalen der anarchistischen Föderation (IFA) diskutieren oder sich mit der Organisation und Weiterentwicklung der Gaidao – der Monatszeitschrift der FdA – befassen. In dieser Arbeitsgruppe ging es u.a. um die Vertriebsstruktur (Kontakte für Druck und Vertrieb der Gaidao in Österreich werden immer noch gesucht) und wie die Zeitschrift noch bekannter gemacht werden kann. Trotz leicht rückläufiger Abozahlen für die Printausgabe (bei einer hohen Nutzung der kostenlosen Online-Ausgabe) soll es auch weiterhin eine gedruckte Ausgabe der Zeitung geben.

Am Ende des Treffens konnten alle Beteiligten auf ein selbstkritisches, anstrengendes, aber auch produktives Treffen zurückblicken.

 

Der antikapitalistische 1. Mai in Offenburg


Dem antikapitalistischen Aufruf zur 1. Mai Demo folgten ca. 50 Menschen und beteiligten sich lautstark an der traditionellen DGB-Demo. Im Anschluss setzten diese eigene Akzente, indem sie mit einer Spontandemo bei strömendem Regen durch die menschenleeren Straßen Offenburgs zogen…

Nach und nach versammelten sich auf dem Offenburger Fischmarkt ca. 200 Menschen verschiedener Organisationen und Parteien (VVN, die Linke, die Grünen, DKP, DGB, IG Metall, Verdi, GEW, Alevitische Gemeinde, Occupy Offenburg,…). Zum vermutlich ersten Mal gab es auch eine explizit antikapitalistische Beteiligung an der Demo. Anarchist*innen, Solid Ortenau, Kommunist*innen und andere drückten ihre Ablehnung der ganzen Scheiße mit eigenen Transparenten, Fahnen, Parolen, Flyern und Broschüren aus. Die kurze Demo endete am traditionellen DGB-Straßenfest, das wegen dem strömenden Regen in die dortige Reithalle verlegt wurde. Nur halb durchnässt entschlossen sich die Antikapitalist*innen zu einer Spontandemo durch die Offenburger Innenstadt. Und auch hier zeigten sich nur vereinzelt Passant*innen aber auch überraschenderweise überhaupt keine Polizei. Endlich komplett durchnässt kehrte die Demo wieder zur Reithalle zurück.

Inmitten des Straßen- bzw. Hallenfestes präsentierten wir, die Anarchistische Initiative Ortenau, uns mit einem gut bestückten Infostand, führten Gespräche mit Interessierten und konnten so ein paar kleine anarchistische Inhalte in das DGB-Fest tragen. Trotz grundlegend unterschiedlicher politischer Ansichten gab es keine negative Resonanz zu unserer Anwesenheit.

[Zum Vergrößern, Bilder anklicken]

Es geht voran!
Anarquia Si!

Heraus zum 1. Mai! Hinein ins antikapitalistische Blöckchen in Offenburg!

Der 1. Mai ist wel4229275_79a4d6f230tweit einer der wichtigsten Tage der Arbeiter*innen-bewegung. Die IG Metall Offenburg nimmt diese Tatsache zum Anlass, um auf ihrer Website mit dem Text “Blick in die Geschichte des 1. Mai – Vom Kampftag zum Volksfest” auf den Ursprung dieses Tages hinzuweisen. Als Anarchist*innen fühlen wir uns da natürlich angesprochen und wollen uns in diesem Jahr zum ersten Mal in den 1. Mai in Offenburg einbringen.

„Was ist die Liebe zur Arbeit doch für ein Wahnsinn! (…) Was für eine szenische Geschicklichkeit hat das Kapital bewiesen, als es die Ausgebeuteten dazu gebracht hat, die Ausbeutung zu lieben, den Gehängten die Schnur und den Sklaven die Fesseln. Bis heute hat die Idealisierung der Arbeit die Revolution getötet.“
(Alfredo M. Bonanno)

Das Gewerkschaftsmotte lautet 2014 “Gute Arbeit – Soziales Europa”. Und genau dafür wollen sich die Gewerkschaften einsetzen: Für bessere Arbeitsbedingungen und ein besseres Miteinander in Europa. Doch was ist “gute Arbeit”, die ja immer Lohnarbeit ist, im kapitalistischen Wirtschaftssystem? Was soll ein “soziales Europa” sein, das sich nach außen hin mit einem tödlichen Abschottungssystem gegen Menschen in Not abschirmt und im Inneren, von Krisen geschüttelt, chauvinistische Ressentiments pflegt und die “Schuld” bei den “faulen Südländer*innen” sucht?

Die Sisyphosarbeit der Gewerkschaften

“In der kapitalistischen Gesellschaft ist die Arbeit die Ursache des geistigen Verkommens und körperlicher Verunstaltung”
(Paul Lafarque)

Wir finden es legitim, sich im Hier und Jetzt für mehr Lohn, bessere Bedingungen am Arbeitsplatz und stärkeren Kündigungsschutz einzusetzen. Wir freuen uns auch, wenn auf dem Lohnzettel ein paar Euro mehr stehen.
Wir schätzen das antifaschistische und antirassisitische Engagement vieler Gewerkschaftler*innen.
Wir ziehen den Hut vor der Hartnäckigkeit einzelner linker Gewerkschaftsfunktio-när*innen.
Immer wieder ringen die Gewerkschaften in tagelangen Tarifverhandlungen den “Arbeitgeber*innen” ein paar Cent mehr Lohn ab, nur um dann an einer anderen Stelle wieder einen herben Rückschlag zu erleiden, weil die nächste Krise, im Namen der Erhaltung von Arbeitsplätzen, die Entlassung von 20.000 Menschen “alternativlos” macht. Es ist ein ständiges Hin und Her, ein Auf und Ab innerhalb der Regeln des Kapitalismus. Und darum können sozialpartnerschaftliche Gewerkschaften niemals gewinnen.

Was wir vermissen

“Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”
(Paulus, August Bebel, Adolf Hitler, Franz Müntefering)

Wir vermissen bei den Gewerkschaften eine echte Zukunftsperspektive, die über Lohnforderungen und das Organisieren von Volksfesten hinaus geht. Gewerkschaften, die keinen revolutionären Anspruch haben, müssen im Kapitalismus zu Partner*innen des Kapitals oder zu dessen Spielball werden. Beides ist der Fall.
Wir vermissen die kritische Auseinandersetzung mit der Glorifizierung der Lohnarbeit.
Wir vermissen eine antikapitalistische Analyse der Krise, jenseits von Manager*innen-schelte und der Ablehnung des “Finanzkapitalismus”.

Was wir wollen

Wir wollen selbstverwaltete Gewerkschaften, die Alternativen zum Kapitalismus aufzeigen, die am Aufbau einer solidarischen Gesellschaft mitwirken und die die soziale Revolution nicht für ein Gespinst aus längst vergangenen Tagen abtun. Kündigt die Sozialpartnerschaft mit dem Kapital und geht in den politischen Streik!

Wir rufen zur Teilnahme am antikapitalistischen Blöckchen innerhalb der DGB-Demo in Offenburg auf!
Kommt zu unserem Infostand beim Straßenfest, diskutiert und streitet mit uns.

“Zur Existenz als Unterdrückter oder Unterdrückte gibt es nur eine Alternative: die freiwillige Kooperation zum Besten aller.”
(Errico Malatesta)

Darum: Nicht verzagen! Am 1. Mai auf die Straßen Offenburgs! Rein in’s antikapitalistische Blöckchen!

Demo: 10 Uhr am Fischmarkt zur Reithalle
Im Anschluss DGB-Straßenfest (u.a. mit einem kleinen Infostand der Anarchistischen Initiative Ortenau) an der Reithalle

Anarchistische Initiative Ortenau (April 2014)

Anarquia si! Gründungsfeier der Anarchistischen Initiative Ortenau

Im Dezember 2013 haben wir uns nach über einem halben Jahr des Treffens und Diskutierens als Anarchistische Initiative Ortenau gegründet.

Das wollen wir mit euch feiern!

Bei Elende Bande (Anarcho-Riot-Folk-Punk aus Freiburg), ab.out (Elektroyeah), Cocktails und veganem Essen könnt ihr auf Tuchfühlung gehen mit den netten Anarchist*innen von nebenan…

Wie schon die gute, alte Emma Goldman sagte: „Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution!“

Der Eintritt ist natürlich frei.
Samstag, 8. März 2014, 20 Uhr
Alarmraum, Lise‐Meitner‐Str. 10, Offenburg

Eure Anarchistische Initiative Ortenau