1. Mai 2015 in Offenburg – Heraus auf die Straße – Rein in den antikapitalistischen Block!

[Auch dieses Jahr beteiligen wir uns am ersten Mai in Offenburg. Gemeinsam mit anderen Gruppen rufen wir zu einem antikapitalistischen Block innerhalb der DGB-Demo auf. Im Anschluss bauen wir unseren Infostand beim DGB-Fest auf.]

chaplin_cogDer 1. Mai gilt international als Kampftag der Ausgebeuteten und Unterdrückten. Auch hier in der Ortenau gehen jedes Jahr Menschen auf die Straße und beteiligen sich an verschiedenen Aktionen rund um diesen geschichtlich und inhaltlich so wichtigen Tag. Leider sind die eigentlichen Themen und Positionen der Lohnabhängigen in der Öffentlichkeit, in den meisten Medien und im Bewusstsein vieler Menschen inzwischen fast vergessen. Während es früher ganz konkret z.B. um den 8-Stunden Tag, mehr Lohn und allgemein um die Verbesserung der Arbeitsverhältnisse bis hin zur Überwindung des Kapitalismus ging, sind heute die Themen Arbeitszeitverkürzung, mehr Rechte für Arbeiter*innen und der Kampf für eine solidarische Gesellschaft in weite Ferne gerückt. Dabei ist die Aktualität dieser Themen größer und der Widerstand gegen rückwärtsgewandte Bestrebungen notwendiger denn je.

Schlimmer geht’s immer …

Überall auf der Welt verschärfen sich die Bedingungen für die meisten Menschen und die Lebensumstände werden roher: Sei es durch Kriege, wie gerade besonders im Nahen und Mittleren Osten und in der Ukraine. Oder sei es durch die Abwälzung der Krisenkosten des kapitalistischen Systems auf die breite Masse der Bevölkerung, was sehr deutlich in südeuropäischen Staaten zu beobachten ist. Oder seien es die Millionen von billigsten – weil profitabelsten – Lohnarbeiter*innen auf dem asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Kontinent. Diese müssen unter absolut unmenschlichen, sklavenartigen Bedingungen oft für weniger als einen Hungerlohn schuften, um den „Wohlstand“ der reichen Industriestaaten zu erhalten. Aber nicht nur die wirtschaftlichen Missstände nehmen zu, auch die gesellschaftliche und politische Situation wird weltweit – und auch hier in Deutschland – immer unsolidarischer und aggressiver. Rassistische und reaktionäre Bewegungen rund um „Pegida“, „Hogesa“, Sarrazin und die „Alternative für Deutschland“ (AfD) finden vielerorts Zustimmung. Der sogenannte „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) konnte unter staatlicher Aufsicht mordend durchs Land ziehen. Einige Medien und Politiker*innen forcieren einen Rechtsruck in der Bevölkerung mit der Botschaft, dass es eine sinnvolle Krisenlösung von Rechts geben würde und es wird ständig versucht, uns rassistisch aufgrund von Nationalitäten zu spalten. Das macht jeden Tag deutlicher, wie wichtig es ist, dass wir uns organisieren und mit möglichst vielen anderen bald selbst das Heft in die Hand nehmen!

… außer …

Denn neben den politischen und sozialen Negativentwicklungen gibt es auch fortschrittliche Projekte und Strategien gegen die kapitalistische Produktionsweise, Rassismus und gegen das Patriarchat – also die grundsätzlich privilegierte Stellung des Mannes gegenüber der Frau in der Gesellschaft. In Rojava, den kurdischen selbstverwalteten Gebieten im Norden Syriens, passiert genau das. Ursprünglich als Verteidigung gegen die syrische Armee und dschihadistische Kampfverbände wurden befreite Gebiete errichtet und unter demokratische Kontrolle gestellt. Es wurden Gesellschafts-, Wirtschafts- und Verteidigungsstrukturen von unten nach oben gebildet, ohne dabei Ausgrenzungen wegen dem Geschlecht, der Herkunft oder der Religion vorzunehmen. Schrittweise werden dort Strukturen geschaffen, die die Unterdrückung der Frau nachhaltig bekämpfen. Stück für Stück wird die Wirtschaft in den Dienst der dort lebenden Menschen gestellt – und das in einer permanenten Kriegssituation gegen die dschihadistische Miliz des „Islamischen Staates“. Wir halten es für sehr wichtig, sich mit den Menschen in Rojava zu solidarisieren und auf diesen Kampf aufmerksam zu machen.

… wir fangen an, uns zu organisieren!

Es gibt neben Rojava noch einige andere Beispiele, in denen Menschen sich zusammenschließen und anfangen, ihre Geschichte selbst in die Hand zu nehmen. Das ist der einzige Ausweg aus dem globalen, systematisch organisierten Elend.

Denn: Zu erwarten haben wir vom Kapitalismus und seinen Vertreter*innen nichts! Außer den nächsten Überwachungs- und Polizeistaatsmaßnahmen, weiterer Verarmung und noch weniger verfügbare gesellschaftliche Zeit hat der bürgerliche Staat nichts für uns.

In Deutschland befinden wir uns in einem der Zentren dieser weltweiten Entwicklung. Von hier aus werden Kriege geplant und geführt (Bundeswehr, AFRICOM, US-Basen in Ramstein usw.) und von hier aus wird das Menschenrecht auf Asyl täglich staatlich organisiert gebrochen (z.B. durch das Abkommen Dublin II, Abschiebungen und Frontex). Die deutsche Regierung baut an der militärisch abgesicherten Festung Europa mit, die tagtäglich für mehrere Zehntausende Menschen den Zugang zu Sicherheit und Hilfe versperrt. Für „unseren“ Anteil an den Fluchtgründen in den Herkunftsländern übernimmt die deutsche Regierungen keine Verantwortung. Das Projekt „Europäische Union“ ist längst ein Wirtschafts- und Militärprojekt in Konkurrenz zur USA, Asien und Russland, das zunehmend für den Abbau mühsam erkämpfter demokratischer und sozialer Rechte steht. Das sogenannte „Freihandelsabkommen“ (TTIP), das gerade verhandelt wird, ist nur ein weiterer Schritt in diese Richtung. Profitieren werden davon nur die großen Konzerne auf beiden Seiten des Atlantiks. Nur eine große Bewegung von unten gegen die bürgerlichen Regierungen und die aktuellen Eigentums- und Herrschaftsverhältnisse in den einzelnen Ländern kann weiteren Schaden an anderen Menschen, an der Umwelt und an uns verhindern! Ansatzpunkte für unseren Widerstand gibt es genügend, auch in der Ortenau.

Wir haben nichts zu verlieren, packen wir’s an!

Deshalb müssen wir uns lieber heute statt morgen zusammensetzen, vernetzen und organisieren, denn von alleine wird nichts besser. Lasst uns zum Beispiel darüber nachdenken, wie wir dem Rassismus und Faschismus auf unseren Straßen etwas entgegensetzen können. Lasst uns überlegen, was wir gegen die Krise, die seit über 150 Jahren Kapitalismus heißt, unternehmen können und was wir effektiv gegen Militarismus und Waffenhandel vor unserer Haustüre tun können! Die Zeit ist mehr als reif dafür. Dabei kommen wir aber mit dem Konzept der Sozialpartnerschaft, was vor allem von der SPD und dem DGB vertreten wird, nicht weit.

In unseren Augen sind die Blockupy-Proteste Mitte März in Frankfurt am Main nur ein Blitzlicht und Ausschnitt eines aktuellen praktischen Widerstandpotentials gegen Krise und Kapital. Im Juni gilt es für uns deshalb auch, den G7-Gipfel in Bayern zu thematisieren und über die verbrecherische Rolle der G7-Staaten aufzuklären. Wir wollen zwar am 1. Mai klarmachen, wie wichtig und richtig es ist, auf die Straße zu gehen, aber nur auf diesen Tag beschränken wollen wir das sicher nicht. An jedem anderen Tag im Jahr ist es genauso notwendig.

Schließlich müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, welche Gestaltungsmöglichkeiten der Gesellschaft es geben würde, wenn nicht Profitmaximierung bei Wenigen und Verarmung und Entrechtung bei Vielen diese Gesellschaft bestimmen würden, sondern Solidarität, Frieden und die Abschaffung der Ausbeutung von Menschen tatsächlich umgesetzt werden würde. Denn die herrschenden Verhältnisse sind nicht in Stein gemeißelt. Für uns waren, sind und bleiben das erstrebenswerte Ziele.

Gegen Kapitalismus und Krieg! Für eine solidarische Gesellschaft!

Kommt am 1. Mai in den antikapitalistischen Block um 10 Uhr auf den Fischmarkt in Offenburg!

Ab 17 Uhr können wir gemeinsam im Linken Zentrum Offenburg in der Rammersweierstr. 12 beim Hauptbahnhof den Tag ausklingen lassen.

Unterstützer*innen: Anarchistische Initiative Offenburg, Linksjugend [’solid] Offenburg, Soziales Zentrum Caracol Bühl, Antifa Ortenau, Alarm Offenburg

Offenes Treffen: Anarchistisch Wandern im Schwarzwald

Wir laden euch ein, mit uns gemeinsam am Samstag, den 11.04.2015, im Schwarzwald bei Offenburg wandern zu gehen.

Treffpunkt ist um 11 Uhr am Alarmraum, Lise-Meitner-Straße 10, Offenburg. Von dort aus fahren wir gemeinsam mit Autos zur Rundwanderung. Diese wird zwischen sieben und neun Kilometer lang sein, so dass (fast) jede*r teilnehmen kann, auch ohne sportlich topfit sein zu müssen.

Im Anschluss wollen wir gemeinsam Grillen. Dafür sollte jede*r ihr*sein essen und Trinken selbst mitbringen.

Wir freuen uns auf eure Anmeldungen unter a-ini-og“at“immerda“dot“ch.

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Homophobe Bewegungen in Baden-Württemberg

Vortrag und Diskussion von und mit Lucius Teidelbaum

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Seit Anfang des Jahres 2014 finden in Stuttgart Demonstrationen statt, die sich u.a. gegen eine geplante Verankerung der „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im neuen Bildungsplan für Baden-Württemberg richten. Die rechten Demonstrant/innen sind mehrheitlich nicht Neonazis, sondern kommen aus christlich-fundamentalistischen Kreisen. Diese rechts-klerikalen Milieus erfahren in Deutschland kaum kritische Aufmerksamkeit, solange sie nicht auf der Straße sichtbar werden.

Einen Überblick über die homo- und transphoben Proteste on- und offline, die daran beteiligten Gruppen und ihre Motive gibt Lucius Teidelbaum, der sich mit dieser Szene seit Jahren beschäftigt.

Donnerstag, 19.02.2015, 19 Uhr 30 im Brandeck, Zeller Str. 46, Offenburg

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Offenes Treffen: Schlittenfahren mit Anarch@s…

Nachdem wir nun schon eine Weile kein Offenes Treffen mehr veranstaltet haben, kommt es nun knüppeldick:

Schlittenfahren am Ruhestein im Schwarzwald…mit Anarchas!

Wir treffen uns am Samstag, den 10.01.2015 um 11 Uhr am Alarmraum Offenburg (wer hat, mit Auto) oder direkt auf dem Parkplatz am Ruhestein.

Mitbringen solltet ihr Schlitten, Punsch, Glühwein und Vesper.

Ihr dürft euch gerne anmelden, das erleichtert die Mitfahrplanung: a-ini-og(ät)immerda(punkt).ch

Falls kein Schnee liegen sollte (skilift-ruhestein.de), gehen wir dort oben wandern. Bei Regen verschieben wir das Ganze.

(P.S.: Im Anschluss können wir auf dem Punkfest im Kessel den Tag ausklingen lassen: Sechs fette Bands, veganes Essen von Alarm e.V. und Infotische werden geboten.)

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Veranstaltungsmarathon im November: Gegen den Strom – selbstbestimmtes Leben Jenseits von Profit und Ausbeutung

plakatausschnittIn unserer Vortrags- und Filmreihe wollen wir euch verschiedene Projekte vorstellen, in denen zusammen gelebt, gearbeitet und Neues geschaffen wird, möglichst ohne Hierarchie, Leistungsdruck und Konkurrenzkampf. Diese Projekte basieren auf Ideen, durch die die Welt zu einer anderen – vielleicht sogar einer besseren – verändert werden kann. Dafür gibt es kein Patentrezept. Jedes Projekt ist einzigartig und versucht den Widrigkeiten der kapitalistischen Wirklichkeit auf seine Art zu begegnen.

Wir wollen euch mit der Unterstützung von Referent*innen und Filmen zu einer Reise gegen den Strom einladen.

Veranstaltungstermine:

• Cecosesola – Film: Di, 04.11.14, 19:30 Uhr
• Gemeinwohl-Ökonomie: Do, 06.11.14, 19:30 Uhr
• Solidarische Landwirtschaft Ortenau: Di, 11.11.14, 19:30 Uhr
• Repaiercafé Offenburg: Do, 13.11.14, 19:30 Uhr
• Druckereiwerkstatt Mühle Renchen: Di, 18.11.14, 19:30 Uhr
• Steffi Bleibt! – Film: Do, 20.11.14, 19:30 Uhr
• Freie Software Gruppe Ortenau: Di, 25.11.14, 19:30 Uhr
• In Transition 2.0 – Film: Do, 27.11.14, 19:30 Uhr

Cecosesola – Gelebte Utopie einer Kooperative in Venezuela – Di, 04.11.14, 19:30 Uhr – Filmvorführung
Cecosesola ist ein hierarchiefreier, solidarischer Verbund von Genossenschaften in Venezuela, mit dem Schwerpunkt auf Anbau und Vertrieb von Lebensmitteln sowie Gesundheitsversorgung. Die Kooperative wurde 1967 in Venezuela gegründet. Begonnen mit einem Beerdigungsinstitut umfasst Cecosesola heute fünfzig Basisorganisationen mit insgesamt 20.000 Mitgliedern. Das besondere ist der Verzicht auf hierarchische Posten. Alle Mitglieder können sich jederzeit, auf allen Ebenen, mit den gleichen Rechten einmischen. Entscheidungen werden im Konsens getroffen.
www.netzwerkit.de/medien/probececosesola

Gemeinwohl-Ökonomie – Do, 6.11.14, 19:30 Uhr. Ref.: Sylvia Dorn und Jochen Walter
…ist eine wirtschaftliche Systemalternative zu kapitalistischer Markt- und zentraler
Planwirtschaft. Tendenziell ist es eine Form der Marktwirtschaft, in der jedoch Freie
nicht die Ideale des (privaten) unternehmerischen Strebens, „Gewinn und Konkurrenz“ sondern „Gemeinwohl und Kooperation“ , angestrebt werden. www.gemeinwohl-oekonomie.de

SoLaVie – Solidarische Landwirtschaft & Leben Ortenau – Di, 11.11.14, 19:30 Uhr. Ref.: Stefan Walter und Marlene Werfl
Die Landwirtschaft ? nicht das einzelne Lebensmittel ? wird finanziert. Bei Solidarischer Landwirtschaft (kurz Solawi) werden Lebensmittel nicht mehr über den Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen Wirtschaftskreislauf, der von den Teilnehmer*innen organisiert und finanziert wird. Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben oder Gärtnereien mit einer Gruppe privater Haushalte. Diese Wirtschaftsgemeinschaft ist auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt und berücksichtigt die natürliche Mitwelt .
www.solavie.de

Repaircafe Offenburg – Do 13.11.14, 19:30 Uhr. Ref.: Günter Schulz
Repair Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren. An den Orten, an denen das Repair Café stattfindet, ist Werkzeug und Material für alle möglichen Reparaturen vorhanden. Vor Ort sind auch Reparaturexpert*innen zugegen: Elektriker*innen, Schneider*innen, Tischler*innen und Fahrradmechaniker*innen. Im Repair Café machen sie sich gemeinsam mit einem Fachmann oder einer Fachfrau an die Arbeit.
www.repaircafe.org/de/

Mühle – Renchen – Di, 18.11.14, 19:30 Uhr. Ref.: Karl-Martin Matt
Leben und arbeiten im Kollektiv. Vor 30 Jahren auf den Weg gemacht, das Richtige gegen das Falsche zu leben. Gegen Vereinzelung und Entfremdung. Leben und Arbeiten zusammen zu bringen. Utopie vorwegnehmen, experimentieren, lernen. Leben statt gelebt werden. Ein Abend über die Widersprüche zwischen Absicht und Wirklichkeit
www.druckwerkstatt-renchen.de

Steffi Bleibt! – Do, 20.11.14, 19:30 Uhr – Filmvorführung
Die „Steffi“ war ein von 1990 bis 1997 besetztes Haus in der Stephanienstraße 60-64 in Karlsruhe. Dieses Haus, früherer Sitz der „Zahntechnik Huber“, wurde am 30.November 1990 besetzt. Dort wohnten zeitweise über 50 Leute und es war ein Treffpunkt für eine Vielzahl kulturell arbeitender und politisch aktiver Gruppen und Einzelpersonen.

Freie Software Gruppe OG (FSGOG) – Di, 25.11.14, 19:30 Uhr, Ref.: Fasteddy
Freie Software ist Software, die die Freiheit und Gemeinschaft der Nutzer respektiert. Ganz allgemein bedeutet das, dass Nutzer die Freiheit haben Software auszuführen, zu kopieren, zu verbreiten, zu untersuchen, zu ändern und zu verbessern. Freie Software ist daher eine Frage der Freiheit, nicht des Preises.
www.freiesoftwareog.org

In Transition 2.0 – 27.11.14, 19:30 Uhr, Filmvorführung
„Transtition 2.0“ zeigt einen inspirierenden Einblick in die Transition Bewegung und eine Ansammlung von Geschichten über gewöhlichen Menschen, die überall auf der Welt außergewöhliche Dinge schaffen. Es werden Gemeinden vorgestellt, die Ihr eigenes Geld drucken, Nahrung anpflanzen, eine eigene Wirtschaft und Kraftwerke aufbauen. Diese Idee verbreitet sich wie ein Virus, es ist ein soziales Experiment, das auf eine Ungewisse Zukunft mit Lösungen und Optimismus antwortet. In einer Welt, überschwemmt mit Schwermut, ist es eine Geschichte der Hoffnung, mit dem Einfallsreichtum und der Kraft von gedeienden Pflanzen an unerwarteten Plätzen.
www.archive.org/details/transitionmovie2

Alle Veranstaltungen finden im Alarm-Raum in der Lise-Meitner-Str. 10 in Offenburg statt. Eine Wegbeschreibung findet ihr hier.

Veranstaltungsflyer zum Download

Veranstaltungsplakat zum Download

Offenes Treffen der Anarchistischen Initiative Ortenau

wildcatWir, die Anarchistische Initiative Ortenau,  veranstalten regelmäßig offene Treffen, zu denen jeder Mensch kommen kann, der Interesse hat, sich über uns und unsere Aktivitäten zu informieren, der mit uns diskutieren oder einfach nur eine nette gemeinsame Zeit in entspannter Atmosphäre abseits des Alltäglichen verbringen möchte.

Dazu laden wir euch ein.

Wann, wo und wie unsere Treffen stattfinden, erfahrt ihr über Flyer, unseren Blog und unseren Newsletter. Darum haltet die Augen auf, schaut regelmäßig rein und lasst euch überraschen, was wir als nächstes planen.

Dieses Mal:
Filmabend und Vegane Vokü
Donnerstag, den 09. Oktober 2014, ab 19 Uhr 30
Alarm e.V., Lise‐Meitner‐Straße 10, 77652 Offenburg

Erich Mühsam – Ein Leben für die Freiheit

11-erich-muehsamErich Mühsam war einer der bedeutendsten politischen Journalisten und Schriftsteller in der Weimarer Republik. Bereits 1896 wurde er wegen sozialistischer Propaganda von der Schule verwiesen. Wegen seiner Teilnahme an der Münchner Räterepublik wurde er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt, aber bereits nach 5 Jahren durch eine Amnestie wieder entlassen.

Er blieb trotz der Haft ungebrochen und setzte seine journalistische Arbeit fort. Sein berühmtestes Gedicht von einem Lampenputzer, der davon träumte „wie man revoluzzt, und dabei doch Lampen putzt.“ kennen viele.

Sein Leben und der Mord an ihm sind jedoch kaum bekannt. Er wurde am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet.

Janka Kluge stellt ihn in dem Vortrag vor.

Wann: Mittwoch, 30.07.2014, 19 Uhr
Wo: Alarmraum, Lise-meitner-Straße 10, Offenburg
Der Eintritt ist frei, über eine Spende für die Referentin und die vegane Vokü freuen wir uns.

[Die Veranstaltung findet im Rahmen der Erich-Mühsam-Rundreise, organisiert vom Anarchistischen Netzwerk Südwest*, statt. Weitere Orte sind Ludwigsburg, Freiburg, Karlsruhe und Tübingen.]

Marsch für die Freiheit – Freedom not Frontex!

Am Sonntag, den 18.05 fand die Auftaktdemonstration zum „Marsch für die Freiheit -freedom not frontex“ in Kehl und Straßbourg statt. Dazu gibt es einen sehr schönen Artikel von nigra:

 

freedom not frontex: auftaktdemonstration in kehl und strasbourg

350 menschen demonstrierten am sonntag für die bewegungsfreiheit aller menschen und gegen das rassistische grenzregime der europäischen union.

nachdem es 2012 den refugee protestmarch und den marche européenne des sans-papiers et migrant.e.s und 2013 die refugee bus tour gab, folgt in diesem jahr der marsch für die freiheit nach brüssel unter dem motto „freedom not frontex“. startpunkt sollten kehl und strasbourg sein und hier sollte auch der erste grenzübertritt erfolgen

liefen die vorbereitungen für den gesamten marsch schon seit einigen monaten, kamen die lokalen aktivist*innen in strasbourg und der ortenau eher knapp vor kurz in die pötte und so hatten sie nur etwa sieben wochen zeit, sich zusammenzufinden und den auftakt des marsches zu organisieren: schlafplätze, voküs, legal team, demo-sanitäter*innen, schutz, die demo in kehl und strasbourg anmelden, den grenzübertritt mit den behörden aushandeln, den rahmen des aktionstages abstecken und das alles zu berwerben. wie immer klappte das ganze auf den letzten drücker und der 18. mai stand vor der tür.

nach und nach trafen ab 10 uhr morgens auf dem kehler bahnhofsvorplatz immer mehr menschen ein: flüchtlinge, migrant*innen und unterstützer*innen versammelten sich um den infopoint und bereiteten sich auf die demonstration und den ersten grenzübertritt vor. am infopoint lagen stadtpläne, legal-team-informationen und flyer in verschiedenen sprachen bereit. eine samba-band spielte sich warm, der lebenslaute-chor sang, begleitet von einer gitarre, ein paar lieder und verschiedene redner*innen gingen auf organisatorische und inhaltliche details ein. die anwesende bereitschaftspolizei aus freiburg hielt sich im hintergrund, filmte aber ohne anlass die teilnehmer*innen der demo.

um 13:10 uhr ging es dann los in richtung europabrücke über den rhein, dessen mitte als staatsgrenze herhalten muss. auf der brücke wurde eine schweigeminute abgehalten: so konnte jede*r auf seine/ihre art den an den außengrenzen der eu gestorbenen menschen gedenken. als bleibende mahnung wurden schuhe von geflüchteten menschen am brückengeländer angebracht.

bei knallender sonne wurde die staatsgrenze überschritten und es ging weiter, am nicht mehr existierenden zollgebäude und ibis-hotel vorbei, in richtung city (diese wurde von der martialisch ausgerüsteten französischen bereitschaftspolizei crs gegen zutritt abgesichert…angeblich um den stattfindenden marathon zu schützen…) , zum rathaus, zum place d’austerlitz und schließlich zum museum für moderne kunst, wo auf dem place hans-jean arp zum abschluss ein konzert mit verschiedenen musiker*innen und bands stattfand. danach ging es entweder zur veganen vokü der genialen maulwürfe aus freiburg in der nähe des autonomen kulturzentrums molodoï oder zur theateraufführung der bühne für menschenrechte, die im cinema odyssee die asyl-monologe aufführten.

die stimmung während der demo war sehr gut und ausgelassen: der erste grenzübertritt war geschafft und der erfolg des tages machte vielen mut für den weiteren marsch. es wurden wegen dem guten wetter viele passant*innen angetroffen und über den marsch und dessen ziele informiert.

am darauffolgenden aktionstag wurde auf dem place kléber in der innenstadt eine banderole mit tausenden namen von an den eu-außengrenzen dem tod überlassenen menschen ausgerollt. im anschluss fand eine demonstration statt und in zwei kleineren aktionen wurden die siedlung der roma und das abschiebegefängnis in geispolsheimbesucht. an letzterem wurden die aktivist*innen von der nervösen paf (police aux frontières: französische grenzschutzpolizei, eine abteilung der police nationale, welche ungefähr der deutschen bundespolizei entspricht) umzingelt, weil sie angeblich am knastzaun plakate angebracht hatten. nach einer anwaltlichen intervention, konnten sie unbeschadet wieder gehen.

am heutigen dienstag setzte sich der marsch mit ca. 60 menschen in richtung furdenheim in bewegung. über verschiedene stationen und mit drei weiteren grenzübertritten wollen sie ende juni und nach über 500 km brüssel erreichen.

aktuelle informationen findet ihr während des marsches auf freedomnotfrontex.noblogs.org.

solidarität mit den mutigen menschen des marsches.
no nation, no border! fight law and order!

Hier kommt ihr direkt auf nigra´s blog, dort gibt es auch noch einige Eindrücke von der Demo in Bildform.

 

Marsch für die Freiheit – Freedom not Frontex!

Alarm Offenburg ruft dazu auf, sich an der Auftakt-Demo zum Marsch für die Freiheit in Kehl und Strasbourg zu beteiligen. Dem können wir uns nur anschließen:

Marsch für die Freiheit – Freedom not Frontex!

Sonntag, 18.05.2014 Auftaktkundgebung und Demonstration in Kehl

frontex_vsAb dem 18.05.2014 werden mehrere hundert Aktivist*innen, Flüchtlinge und Migrant*innen aus ganz Europa von Strasbourg nach Brüssel marschieren. Die bestehenden Grenzen werden bewusst überschritten und in verschiedenen europäischen Städten sind Zwischenstopps geplant.

Der Marsch beginnt mit dem Grenzübertritt von Deutschland nach Frankreich, von Kehl nach Strasbourg.

Die Aktivist*innen wenden sich mit ihrer Aktion gegen die unmenschliche Asylpolitik in Europa und nehmen mit diesem Marsch ihre Belange selbst in die Hand.

Aus dem Aufruf:
„Wir haben einen Traum:
– Bewegungsfreiheit und freie Wahl des Wohnsitzes für alle Asylsuchenden
– Stopp der Dublinfalle und der Zwangsunterbringung in Lagern in Europa
– Dauerhafte Aufenthaltspapiere
– Stopp der Inhaftierung und Abschiebungen von Migrant_innen
– Gleiche Arbeitsbedingungen für Alle
– Gleiche politische, soziale und kulturelle Rechte für Alle: Recht auf Bildung und auf Arbeit
– Stopp der imperialistischen Politik Europas: kein Freihandelsabkommen und keine NATO-Kriege
– Frontex, Eurosur und andere Anti-Migrationspolitiken und Maßnahmen abschaffen“

Sonntag, 18.05.2014
Ab 10 Uhr Kundgebung am Kehler Bahnhof
13 Uhr Demonstration über die Europabrücke nach Strasbourg
17 Uhr 30 Konzert

Montag, 19.05.2014
Aktionstag in und um Strasbourg

Dienstag, 20.05.2014
offizieller Beginn des Marsches für die Freiheit

Wer bleiben will, soll bleiben!
Wer kommen will, soll kommen!
No borders, no nations!

Wir solidarisieren uns mit den Aktivist*innen des Marsches für die Freiheit und rufen dazu auf, an den Aktionen vom 18.-20.05. teilzunehmen, insbesondere an der Kundgebung in Kehl und der Demonstration von Kehl nach Strasbourg.

Infos unter freedomnotfrontex.noblogs.org.

Alarm Offenburg, Mai 2014

Heraus zum 1. Mai! Hinein ins antikapitalistische Blöckchen in Offenburg!

Der 1. Mai ist wel4229275_79a4d6f230tweit einer der wichtigsten Tage der Arbeiter*innen-bewegung. Die IG Metall Offenburg nimmt diese Tatsache zum Anlass, um auf ihrer Website mit dem Text “Blick in die Geschichte des 1. Mai – Vom Kampftag zum Volksfest” auf den Ursprung dieses Tages hinzuweisen. Als Anarchist*innen fühlen wir uns da natürlich angesprochen und wollen uns in diesem Jahr zum ersten Mal in den 1. Mai in Offenburg einbringen.

„Was ist die Liebe zur Arbeit doch für ein Wahnsinn! (…) Was für eine szenische Geschicklichkeit hat das Kapital bewiesen, als es die Ausgebeuteten dazu gebracht hat, die Ausbeutung zu lieben, den Gehängten die Schnur und den Sklaven die Fesseln. Bis heute hat die Idealisierung der Arbeit die Revolution getötet.“
(Alfredo M. Bonanno)

Das Gewerkschaftsmotte lautet 2014 “Gute Arbeit – Soziales Europa”. Und genau dafür wollen sich die Gewerkschaften einsetzen: Für bessere Arbeitsbedingungen und ein besseres Miteinander in Europa. Doch was ist “gute Arbeit”, die ja immer Lohnarbeit ist, im kapitalistischen Wirtschaftssystem? Was soll ein “soziales Europa” sein, das sich nach außen hin mit einem tödlichen Abschottungssystem gegen Menschen in Not abschirmt und im Inneren, von Krisen geschüttelt, chauvinistische Ressentiments pflegt und die “Schuld” bei den “faulen Südländer*innen” sucht?

Die Sisyphosarbeit der Gewerkschaften

“In der kapitalistischen Gesellschaft ist die Arbeit die Ursache des geistigen Verkommens und körperlicher Verunstaltung”
(Paul Lafarque)

Wir finden es legitim, sich im Hier und Jetzt für mehr Lohn, bessere Bedingungen am Arbeitsplatz und stärkeren Kündigungsschutz einzusetzen. Wir freuen uns auch, wenn auf dem Lohnzettel ein paar Euro mehr stehen.
Wir schätzen das antifaschistische und antirassisitische Engagement vieler Gewerkschaftler*innen.
Wir ziehen den Hut vor der Hartnäckigkeit einzelner linker Gewerkschaftsfunktio-när*innen.
Immer wieder ringen die Gewerkschaften in tagelangen Tarifverhandlungen den “Arbeitgeber*innen” ein paar Cent mehr Lohn ab, nur um dann an einer anderen Stelle wieder einen herben Rückschlag zu erleiden, weil die nächste Krise, im Namen der Erhaltung von Arbeitsplätzen, die Entlassung von 20.000 Menschen “alternativlos” macht. Es ist ein ständiges Hin und Her, ein Auf und Ab innerhalb der Regeln des Kapitalismus. Und darum können sozialpartnerschaftliche Gewerkschaften niemals gewinnen.

Was wir vermissen

“Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”
(Paulus, August Bebel, Adolf Hitler, Franz Müntefering)

Wir vermissen bei den Gewerkschaften eine echte Zukunftsperspektive, die über Lohnforderungen und das Organisieren von Volksfesten hinaus geht. Gewerkschaften, die keinen revolutionären Anspruch haben, müssen im Kapitalismus zu Partner*innen des Kapitals oder zu dessen Spielball werden. Beides ist der Fall.
Wir vermissen die kritische Auseinandersetzung mit der Glorifizierung der Lohnarbeit.
Wir vermissen eine antikapitalistische Analyse der Krise, jenseits von Manager*innen-schelte und der Ablehnung des “Finanzkapitalismus”.

Was wir wollen

Wir wollen selbstverwaltete Gewerkschaften, die Alternativen zum Kapitalismus aufzeigen, die am Aufbau einer solidarischen Gesellschaft mitwirken und die die soziale Revolution nicht für ein Gespinst aus längst vergangenen Tagen abtun. Kündigt die Sozialpartnerschaft mit dem Kapital und geht in den politischen Streik!

Wir rufen zur Teilnahme am antikapitalistischen Blöckchen innerhalb der DGB-Demo in Offenburg auf!
Kommt zu unserem Infostand beim Straßenfest, diskutiert und streitet mit uns.

“Zur Existenz als Unterdrückter oder Unterdrückte gibt es nur eine Alternative: die freiwillige Kooperation zum Besten aller.”
(Errico Malatesta)

Darum: Nicht verzagen! Am 1. Mai auf die Straßen Offenburgs! Rein in’s antikapitalistische Blöckchen!

Demo: 10 Uhr am Fischmarkt zur Reithalle
Im Anschluss DGB-Straßenfest (u.a. mit einem kleinen Infostand der Anarchistischen Initiative Ortenau) an der Reithalle

Anarchistische Initiative Ortenau (April 2014)