Klimademo 16.03.2019, 14 Uhr am Busbahnhof Offenburg

[Hier dokumentieren wir den Aufruf des Demo-Bündnisses. Uns war es aber wichtig, auch eigene Worte zur Demo zu formulieren: Lest unseren Aufruf zur Demo hier.]

Wir sehen die Auswirkungen des Klimawandels auf der ganzen Welt. Die Polarkappen schmelzen ab, der Meeresspiegel steigt bedrohlich und Küstenregionen versinken in der Flut. Wüsten breiten sich aus und Menschen fliehen, Lebensräume gehen verloren, Pflanzen und Tiere sterben in bisher nie dagewesenem Umfang aus. Wir Menschen bringen uns um unsere Lebensgrundlagen.

Gleichzeitig debattieren die politisch Verantwortlichen immer noch darüber, ob unser Ökosystem einen durchschnittlicher Temperaturanstieg um 1,5 oder 2 Grad verkraften kann. Die Mehrheit der Bevölkerung will den Ausbau erneuerbarer Energien, einen ökologischen Wandel und ein Ende des Raubbaus an der Natur.

Stattdessen verfolgt die Politik fast ausschließlich die Interessen der Industrie und der großen Konzerne. Die Profite werden von wenigen abgeschöpft, während der überwiegende Teil der Weltbevölkerung am Existenzminimum darbt. Die Vorteile werden von wenigen genossen, während die Nachteile ausgelagert werden. Monokulturen, Massentierhaltung, Ausbeutung von Bodenschätzen, Umweltverschmutzung, Artensterben finden nicht auf der nördlichen, vermögenden Halbkugel statt, sondern hauptsächlich dort, wo wir sie nicht sehen.

Weltweit nehmen die Proteste gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und der weltweiten Ökosysteme zu. Mit Protesten gegen Kernenergie, gegen die klimaschädliche Ausbeutung der verbliebenen Kohlereviere, den Friday for Future-Schulstreiks oder dem Volksbegehren gegen das Bienensterben gehen Menschen bei uns auf die Straße. Die Atomkatastrophe von Fukushima hat gezeigt, dass die Politik in Zugzwang gerät, wenn genügend Menschen aufstehen und für ihre Überzeugung eintreten.

Wir richten unsere Forderungen aber nicht nur an die Bundes- und Landesregierungen, sondern auch hier vor Ort an den Kreis, an die Kommunen und an alle Menschen, die hier leben. Denn auch hier in der Ortenau können wir Umweltschutz aktiv betreiben. Zum Beispiel brauchen wir auch hier bei uns endlich eine Verkehrswende. Einerseits würde mit einem ausgebauten und bezahlbaren Nahverkehr die Verkehrssituation verbessert und weniger Menschen stünden weniger Zeit im Stau, andererseits würden wir den CO2-Ausstoß in der Region drastisch reduzieren. Im Kampf gegen den Klimawandel dürfen die Menschen aber nicht zu Versuchskaninchen degradiert werden, wie in Neuried oder in Windschläg. Dort versuchen Firmen Tiefengeothermie-Projekte gegen den Widerstand der Bevölkerung umzusetzen. Doch diese Form der Energiegewinnung birgt viele Gefahren z.B. für das Grundwasser und die Wohnhäuser der Menschen.

Wir fordern:

– Bezahlbarer Nahverkehr (30€ Monatsticket für die Ortenau)

– Intelligente Verkehrskonzepte

– Tempolimit auf Autobahnen

– Schnellradwege

– Stopp der Flächenversiegelungen (Entscheidung Klinikstandort)

– Begrünung des Stadtgebiets

– Förderung der Biodiversität

– Ausstieg aus der Kohleverstromung

– Schnellerer Atomausstieg

– verstärkte Förderung alternativer Energien

– Förderung sozialer und ökologischer Projekte (Energie, Nahrungserzeugung)

– Keine Tiefengeothermieprojekte in der Ortenau, bevor alle Versicherungsfragen geklärt sind, Mindestabstände zu bewohntem Gebiet eingehalten werden, die Bürger ausreichend informiert wurden und zyklische Grundwasser sowie radioaktive Untersuchungen stattfinden.

Deshalb lasst uns unsere Kräfte bündeln und gemeinsam auf die Straße gehen, um unsere Forderungen in die Öffentlichkeit tragen. Es geht um unsere Zukunft!